
Es ranken sich viele Legenden um die Herkunft der geliebten italienischen Nachspeise. Aber wie auch immer sie nun den Weg auf unsere Teller und damit in unsere aller Herzen gefunden hat, ist Tiramisu wohl so typisch italienisch wie Pizza, Pasta und italienisches Eis. Und trotzdem gehört es bei uns auf die Liste der Speisen, die wir viel zu selten selber machen. Das muss geändert werden.
Das klassische Tiramisu-Rezept wirst du bei uns nun nicht finden, klar, für Mascapone, Ei und Likör finden wir aber köstliche Alternativen, die dich überzeugen werden. Manch italienische Oma wird wahrscheinlich die Hände über dem Kopf zusammen schlagen. Hoffentlich enterbt sie dich nicht, falls auch du aus Italien kommst aber am Ende wird sie doch einsehen, dass es möglich ist. Diese köstliche, leichtere und zeitgemäße Abwandlung ist ein echtes Leckerschmäußchen, dem du unbedingt eine Chance geben solltest. Neben Mascapone, worauf wir im nächsten Punkt eingehen, wird im Original Amaretto oder Marsala verwendet. In unserem Rezept haben wir auf Alkohol komplett verzichtet und die Biskuitschicht nur mit Kaffee getränkt. Wir lieben Kaffee und dem schwarzen Gold soll daher von niemandem die Show gestohlen werden. Aber fühl dich frei, wenn du gern einen kleinen prozentigen Pfiff mit drin hättest.
Du denkst vielleicht, dass Tiramisu ohne Mascapone nicht möglich ist. Aber nach diesem Rezept wirst du sehen, dass es bestens funktioniert. Wir verwenden Seidentofu, der eine tolle Proteinquelle ist und noch dazu sehr viel Fett einspart.
2-3g Fett auf 100g Seidentofu ist gegenüber Mascapone mit ca. 48g auf 100g natürlich unschlagbar.
Auch kalorientechnisch ist der Seidentofu mit durchschnittlich schlanken 60kcal ein echter Figuschmeichler, wohingegen Mascapone gut 6x so viele Kalorien hat.
Na klar, Fett ist Geschmacksträger und wer möchte da nicht mal ein Auge zudrücken? Deswegen nutzen wir den Mix aus Seidentofu und pflanzlicher Sahne. Das gute dabei ist, dass pflanzliche Lebensmittel generell nie Cholesterin haben. Dies kommt nur in tierischen Produkten vor. Dazu kommt, dass Tofu, wie auch Sojasahne aus einfach sowie vielen mehrfach ungesättigten, essentiellen Fettsäuren besteht.
Bei Mascapone liegt der Anteil des Fettes bei fast 50 Prozent Fett, wovon fast 3/4 der Fette gesättigte Fette sind und 130 Milligramm Cholesterin pro 100.
Die Herstellung von Tofu ist gar nicht mal so unterschiedlich zur Herstellung von Käse aus Kuhmilch. Basis für Tofu ist die Sojadrink, dem Zitronensäure, Magnesiumchlorid oder Kalziumsulfat hinzugefügt werden, die die Gerinnung der Eiweißbestandteile im Sojadrink anregen. Durch die Gerinnung bilden sich festere Klümpchen, die abgeschöpft, erhitzt und zusammen gepresst werden. Fertig ist der Tofu, in wenigen Worten.
Der Eiweißgehalt zu Milchprodukten im klassischen Tiramisu ist sehr ähnlich.
Kommen wir zu den Proteinen, zum Eiweiß. Um die Proteine bestmöglich aufnehmen zu können, ist eine gute Kombination der Lebensmittel wichtig. Weil der Seidentofu bei unserem Tiramisu zusammen mit Vollkorngetreide aus dem Biskuit auf den Teller kommt, steigert sich die Verwertbarkeit der Proteine für unseren Körper. Proteine sind die Bausteine unseres Körpers und für das Wachstum von Zellen wichtig. Wir brauchen sie außerdem zum Transportieren und Speichern von Molekülen oder zur Übermittlung von Nervenimpulsen. Da ist es doch schön, dass man seinem Körper auch in so leckerer Form mit wichtigen Makronährstoffen versorgen kann.
Wenn es mal schnell gehen muss, verzichten wir darauf die herrlich lockere Biskuitschicht selber zu backen. Das muss manchmal einfach sein, wenn die Zeit knapp ist. Dafür einfach eine Sorte Kekse deiner Wahl mit Kaffee tränken. Dadurch wird das Tiramisu wahrscheinlich etwas weniger luftig, trotzdem tut es dem ganzen kaum einen Abbruch. Naja, nur ein wenig… Besser ist deswegen einmal die doppelte Menge an Biskuit zu backen, der Länge nach durchschneiden und die zweite Hälfte für spontane Tiramisu-Gelüste im Gefrierschrank auf einen warten haben. Biskuit lässt sich super einfrieren und ist aufgetaut frisch, weich und luftig, fast wie frisch gebacken.
Eine andere Variante ist das Tiramisu-Crumble im Glas, bei dem wir missglückte Kuchenreste aller Art mit Kaffee beträufeln und mit der Crème zu einem Schichtdessert im Glas weiter verarbeiten. Das ist eine super Möglichkeit der Resteverwertung aka Schadensbegrenzung, hihi. Aber so hat man mal eine nussige-, mal eine schokoladige Tiramisu-Variante gezaubert.